Disco:
Turntablerocker (Four Artists/Berlin)

Tanzstube:
Adana Twins (Watergate Records/Hamburg)

Kein Grund um sich ungläubig die Augen zu reiben: Es ist tatsächlich schon wieder Grundton und dieses Mal in Form eines gepflegten Allnightlongings. Nicht von Hinz oder gar Kunz, sondern von zwei gestandenen Recken, die europäische Clubmusik-Geschichte geschrieben haben. Mehrmals. Aber nicht zuletzt mit ihrem Edit eines Bob Sinclar-Tracks namens „Ich Rocke“. Klar hatten sie in ihrer bald zwanzig Jahre dauernden Laufbahn auch grossartige und grossartig erfolgreiche Eigenknaller wie „No Melody“, „A Little Funk“ oder das etwas weniger bekannte aber nicht minder feine Alles auf die 303. Aber das genannte „Ich Rocke“ war ein Track den man auf einer Autofahrt von Zürich ins Tessin an eine exklusive Filmpremieren-Afterparty mit ein paar guten (und bis auf den Fahrer leidlich angesäuselten) Jungs im Wagen nonstop hören konnte. Den ganzen Weg hin und auch den ganzen wieder zurück. Es ist auch ein Track der viel über die Herangehensweise von Michael „Michi“ Beck und Thomas „Thomilla“ Burchia aussagt: Erlaubt ist was Spass macht und wenn’s nicht passt, wird’s passend gemacht. Das kann dann gerne auch mal ein Edit eines Rammstein-Brüllers sein. Nun… soviel zu Turntablerocker. Nun zu den Adana Twins: Die Adana Twins aus Hamburg bestehen seit 2006 und damit seit 12 Jahren. In dieser doch beachtlich langen Zeit vermochte sich das Tandem nicht nur zu etablieren sondern mauserte sich zum opinion leading act im Bereich des House mit Wohlfühl- und Hinterhof-Charakters. Ist aber viel weniger handmade als es klingt: Ihre Musik genügt den höchsten Ansprüchen und hat sich an die Decks von so namhaften Venues wie dem Ushuaïa, dem Cielo, dem Watergate, dem Warung Beach Club oder dem Warehouse Project gebracht. Sie und Turntblerocker füttern Maja und Willy heute mit akustischem Gelée Royal und zwar solchem, der Spass macht. Jede Menge.